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Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient, liebe Eltern!

Nach vielen Monaten "Newsletter-Pause" möchten wir Sie mit dem heutigen Newsletter über einige aktuelle Themen informieren.
Auch in diesem Newsletter geht´s wieder einmal um das Thema Impfungen: wir möchten Sie über die Zeckenimpfung und die Kontrolle des Impferfolges ("Titerbestimmung") informieren. Außerdem möchten wir auf die Online-Ausgabe der homöopathischen Patientenzeitung "Globulus" hinweisen und auf Ersatzmöglichkeiten für den während der homöopathischen Behandlung oft störenden Kaffeegenuss hinweisen.
Falls Sie zum ersten Mal einen Newsletter von uns bekommen und die früheren Exemplare lesen möchten, können Sie diese im Internet nachlesen.
Wir hoffen, dass diese Artikel auch für Sie interessant sind und freuen uns auf ein Feedback - schreiben Sie uns einfach ein Email.

Wir wünschen Ihnen einen schönen, erholsamen und hoffentlich auch etwas trockeneren Sommer!

 


I N H A L T
Patientenzeitung "Globulus" - jetzt auch online von Dr. Christoph Abermann
Die Zecke - Staatsfeind No. 1 von Dr. Alexander Meisinger
Impfungen wirken meist länger als angegeben von Dr. Christoph Abermann
Was darf ich statt Kaffee trinken? von Dr. Christoph Abermann
Urlaubsankündigungen
von Dr. Christoph Abermann


Patientenzeitung "Globulus" - jetzt auch online
von Dr. Christoph Abermann

Seit etwa einem Jahr liegt in unserem Wartezimmer die Patientenzeitschrift "Globulus" der Ärztegesellschaft für Klassische Homöopathie (ÄKH) auf. Die vorhandenen Exemplare sind zum Mitnehmen gedacht und so beliebt, dass sie oft nach nur wenigen Tagen vergriffen sind. Daher ist jetzt die aktuelle Patientenzeitschrift unter www.aekh.at zum Download im Internet bereitgestellt.

 

Die Zecke - Staatsfeind No. 1
von Dr. Alexander Meisinger

„Schauen wir der Gefahr ins Auge!“ – kennen Sie diese Werbeslogans? Gemeint sind jedoch nicht alternde Atomkraftwerke oder krebserregende Substanzen in Kinderspielzeugen, nein, gemeint ist der „gemeine Holzbock“, besser als „Zecke“ bekannt. Dieses Milbentier hat bei uns eine Öffentlichkeitspräsenz, von der manch Politiker nur träumen kann. Ist sie wirklich so gefährlich, wie es uns Werbefachleute und Psychologen der Pharmafirmen suggerieren?

Zecken können verschiedene Krankheitserreger übertragen. Dazu gehört auch das FSME-Virus (FSME ist die Abkürzung für „Frühsommer Meningoencephalitis“). Zecken leben an Flüssen, auf Wiesen oder in Wäldern und werden in der warmen Jahreszeit aktiv. Sie können Menschen über Geruch und Erschütterung wahrnehmen, kommen durch bodennahe Pflanzen mit ihm in Kontakt und bleiben am Körper haften. Dann suchen sie nach einer geeigneten Stelle für ihre Blutmahlzeit - dabei bevorzugen sie feuchtwarme Bereiche wie Kopfhaut, Achselhöhle, Nabelbereich oder Schamgegend. Leider bemerken wir den Zeckenstich und das Blutsaugen oft nicht, da der Speichel betäubende Substanzen enthält.

Während des Saugens können FSME-Viren in unseren Körper gelangen. Je länger eine Zecke saugt, desto wahrscheinlicher kommt es zu einer Übertragung. Deshalb ist es wichtig, Zecken möglichst früh und schnell zu entfernen. Am besten gelingt das Entfernen einer Zecken mit einer einfachen Pinzette, mit der man die Zecke umfasst und gerade herauszieht. Auch das „Schockfrieren“ mittels Vereisungssprays ist eine gute Möglichkeit, Zecken schnell zu töten. Sie langsam in Öl zu ertränken ist nicht sinnvoll, da Zecken während der Todesqual besonders viele Viren übertragen können! Da Zecken auch Borreliose übertragen können, sollte die Einstichstelle desinfiziert und während der nächsten Tage genau beobachtet werden. Eine Markierung der Hautrötung mit einem Kugelschreiber oder eine Foto-Dokumentation ist sinnvoll.

Nicht jede Zecke ist mit dem FSME-Virus verseucht: Auch in einem Risikogebiet hat nur 1 von 1000 Zecken das FSME-Virus in sich (Deutsches Bundesinstitut für Risikoforschung 2003). 99% der Zecken sind also auch in einem Risikogebiet FSME-frei. Und wenn es zu einem Stich durch eine verseuchte Zecke kommen sollte, dann kommt es nur in etwa 30 bis 40% der Fälle zu einer Infektion (Arzneimittelbrief 12/07). Eine solche Infektion verläuft in 70% der Fälle ohne Symptome. Bei 30% der Betroffenen kommt es zu einer harmlosen „Sommergrippe“. Von diesen 30% entwickeln nur 10 - 30 % der Erkrankten neurologische Erkrankungen: Das sind hauptsächlich Gehirnhautentzündungen (60%) oder Entzündungen von Gehirnhaut und Gehirn (30%).

Der Erkrankungsverlauf der FSME ist bei Kindern unter 14 Jahren meist gutartig. Neurologische Probleme wie Konzentrationsstörungen, Müdigkeit, chronische Kopfschmerzen oder Lähmungen sind sehr selten (Arzneimitteltelegramm 2002). Selbst nach schweren Verläufen kommt es bei Kindern meist zu völliger Ausheilung (Arzneimitteltelegramm 1996). So gibt es in der deutschsprachigen Literatur nur einen einzigen Bericht einer neurologischen Dauerschädigung bei einem ungeimpften 12 Jahre alten Kind (Paul-Ehrlich-Institut 2001). Das bedeutet in anderen Worten: Bisher hat noch kein Kind unter 12 Jahren einen bleibenden Schaden durch FSME erlitten. Komplikationen gab es jedoch bei der Behandlung von FSME durch passive Impfung (Spritzen von fertigen FSME-Antikörpern) und nach Gabe von Antibiotika und Cortison (Kaiser 2004). Erwachsene können schwerer an FSME erkranken (Robert Koch Institut 2006). Das größte Risiko haben Bewohner von Risikogebieten im Alter von über 50 Jahren (Bößenecker 2007).

Die FSME-Impfung gibt es seit 1976. Während sie damals nur für Waldarbeiter empfohlen wurde, hat sie heute nationalen Pflichtcharakter (88% aller Österreicher sind geimpft) und die Impfempfehlung galt 2008 sogar für den einreisenden „Euro“ - Fußballfan. Der Impfstoff besteht aus abgetöteten FSME-Viren, die auf Hühnerzellen gezüchtet wurden und an Aluminiumhydroxid gebunden sind.

Die Grundimmunisierung ist ab dem 1. Lebensjahr möglich und besteht aus drei Impfungen innerhalb eines Jahres. Die erste Auffrischung sollte nach 3 Jahren erfolgen, dann sollte bei bei den Unter-50-Jährigen alle 5 Jahre und bei den Über-50-Jährigen wieder alle 3 Jahre geimpft werden. Bei den meisten Menschen hält der Impfschutz jedoch deutlich länger als 5 bzw. 3 Jahre an. Deshalb empfehlen wir unseren Patienten, sich vor einer Auffrischungsimpfung den Antikörperspiegel bestimmen zu lassen. Die Impfung schützt übrigens nicht vor Borreliose.

Die Verträglichkeit der FSME-Impfung ist sehr unterschiedlich. In der Vergangenheit mussten wiederholt FSME Impfstoffe für Kinder vom Markt genommen werden – zuletzt wurde im März 2001 der Impfstoff TicoVac wegen grippeartigen Erkrankungen und Fieberkrämpfen zurückgezogen.

Nebenwirkungen einer FSME-Impfung sind häufig und nehmen fast 10% aller Meldungen von Impfnebenwirkungen ein. Dazu gehören neben Lokal- und Allgemeinreaktionen auch allergische Reaktionen. Autoimmunkrankheiten wie Blutgefäßentzündungen, Rheuma oder Diabetes können sich verschlechtern (Arzneimitteltelegramm 1995). Weiters kann diese Impfung, die uns ja vor neurologischen Komplikationen einer FSME-Erkrankung schützen soll, selbst zu neurologischen Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Nervenlähmungen, Gangstörungen oder Krampfanfällen führen. In Österreich wurde ein Fall von multipler Sklerose als Impfnebenwirkung anerkannt (Arzneimitteltelegramm 3/1995).

Einen gewissen Schutz vor dem unliebsamen Blutsauger bietet neben der Impfung glatte und helle Kleidung, lange Hosen sowie festes Schuhwerk – aber wie soll das man einem Kind im Hochsommer erklären...? Wichtiger aber ist es, nach jedem Aufenthalt im Freien die Kleidung gut auszuschütteln und die Kinder von Kopf bis Fuß nach Zecken abzusuchen. Einen gewissen Schutz bieten auch Lotionen, Sprays oder Substanzen wie Lavendel, der auf Zecken abschreckend wirkt.

Die Dunkelziffer der Nebenwirkungen der FSME-Impfung ist jedenfalls hoch. Leider fehlen auch verlässliche Daten, um das Impfrisiko mit dem Erkrankungsrisiko zu vergleichen. Die Impfung ist nur für besonders gefährdete Personen wie Gärtner, Förster oder Waldarbeiter in Risikogebieten zu erwägen. Für Urlauber in diesen Gebieten scheint die Impfung zu riskant zu sein und für Kinder unter 14 Jahren überflüssig: „Die Impfung von Kindern gegen FSME scheint uns hierzulande entbehrlich“, urteilt das deutsche Arzneimitteltelegramm (7/07).

Impfungen wirken meist länger als angegeben
von Dr. Christoph Abermann

Eine Impfung führt dazu, dass das Immunsystem Antikörper gegen die in der Impfung vorhandenen abgeschwächten oder abgetöteten Erreger bildet. Die Anzahl dieser Antikörper ist messbar und wird „Titer“ genannt. Der Titer zeigt, wie gut der Schutz des Organismus gegen diesen Krankheitserreger ist.

Im Laufe der Jahre sinkt der Titer, deshalb müssen Impfungen nach der Grundimmunisierung „aufgefrischt“ werden: Bei Tetanus alle 10 Jahre, bei FSME zunächst nach drei Jahren, dann alle fünf Jahre und im Alter wieder alle drei Jahre. Diese Zeitangaben beschreiben jedoch nur eine „Mindest-Wirkdauer. Bei den meisten Menschen sinkt der Titer viel langsamer, und eine Impf-Auffrischung ist erst nach viel längerer Zeit nötig. Man sollte auch nicht in einen „hohen Titer hineinimpfen“ weshalb die Titerbestimmung vor einer Auffrischungs-Impfung sinnvoll ist: Nur wenn der Titer zu niedrig ist, sollte man impfen.

Wir machen relativ häufig Titerbestimmungen und sind oft überrascht, wie lange der Titer anhält. So haben wir z.B. bei Tetanus gesehen, dass der Titer 20 Jahre nach der letzten Impfung immer noch so hoch war, dass eine neuerliche Kontrolle erst in 10 Jahren erforderlich war. Ein weiteres Beispiel: Bei einem 13 jährigen Buben, der zuletzt 1998 gegen FSME geimpft worden war, kam bei der Titerkontrolle 2010 heraus, dass der Titer in 3-5 Jahren wieder kontrolliert werden soll. Das bedeutet, dass die letzte Impfung mindestens 15 Jahre gewirkt hat.

Eine Titerkontrolle ist sehr einfach durchzuführen (Blutabnahme aus der Vene) und kostet - je nach Labor - zwischen 17 und 25 Euro pro Titer (Polio: 40-50 Euro).

Was darf ich statt Kaffee trinken?
von Dr. Christoph Abermann

Kaffee kann bekanntermaßen die Wirkung homöopathischer Globuli bremsen oder völlig aufheben, v.a. in größeren Mengen. Daher empfehlen wir unseren Patienten, zumindest vier Tage nach jeder Einnahme völlig auf Kaffee zu verzichten und danach nicht mehr als eine Tasse pro Tag zu trinken. Am besten wäre es, den Kaffee auf Dauer ganz wegzulassen, nur was kann man stattdessen trinken? Früchtetee und Kakao sind kein Problem, Schwarztee, Kamillen- und Pfefferminztee in mäßigen Mengen (bis zu einem viertel Liter pro Tag) auch nicht. Außerdem können Sie Malzkaffee (z.B. soll die Marke Yannoh laut Angabe von so manchem vorher kaffeesüchtigen Patienten durchaus einen akzeptablen Ersatz darstellen) trinken, er wird aus Getreide gemacht und nicht aus der Kaffeebohne und ist daher bedenkenlos. Für koffeinfreien Kaffee hingegen gelten die gleichen Einschränkungen wie für normalen Kaffee.


Urlaubsankündigung Sommer 2010
von Dr. Christoph Abermann

Wie gewohnt möchten wir Sie auch heuer über die Urlaube in unserer Ordination in den Sommermonaten 2010 informieren:

Wer

Wann

Vertretung
Dr. Nikolaus Kiendl 26.07.-01.08.2010 Dr. Christoph Abermann
  16.-22.08.2010 Dr. Christoph Abermann
Dr. Christoph Abermann
05.-09.08.10 Dr. Nikolaus Kiendl
Sekretariat 19.07.-01.08.2010 -
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Homöopathische Praxisgemeinschaft Gmunden
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