Das Erstgespräch In einem ausführlichen Erstgespräch (Anamnese) werden Ihre Beschwerden und Symptome möglichst genau erfasst. Ziel des Erstgespräches ist es, ein homöopathisches Einzelmittel zu finden, das zu Ihren individuellen Krankheitssymptomen und deren möglichen Auslösern und Hintergründen passt wie ein Schlüssel zum Schloss. Das Erstgespräch berücksichtigt daher nicht nur Ihre Hauptbeschwerde, sondern auch alle sonstigen Beschwerden, Ihre Reaktion auf Wärme / Kälte / Wetterwechsel etc., Ihr Schlafverhalten usw., aber auch die Besonderheiten Ihres Charakters. Eine gut gewählte homöopathische Arznei passt zu all diesen Symptomen, und es sind bei richtiger Arzneiwahl auch Veränderungen zum Positiven hin in allen Bereichen zu erwarten. Die Dauer des Erstgespräches beträgt etwa 1,5 - 2 Stunden, die der Folgegespräche meist etwa eine halbe Stunde. Was können Sie zu einer erfolgreichen homöopathischen Behandlung beitragen? Überlegen Sie, wie Sie Ihre Krankheitserscheinungen möglichst genau und vollständig beschreiben können. Gehen Sie in Gedanken Ihren Körper von Kopf bis Fuß durch und überlegen Sie, ob Sie bei sich besonders eigentümliche Erscheinungen (z.B.: Tränenfluss beim Gehen im Wind, kalte Schweiße vor der Monatsblutung o.Ä.) kennen. Haben Sie bitte keine Scheu, über vermeintliche “peinliche” oder “negative” Aspekte Ihres körperlichen und seelischen Empfindens zu sprechen. Gerade solche versteckten Phänomene können wichtig sein, um das richtige homöopathische Mittel zu finden. Auch wenn in der Homöopathie – wie oben beschrieben – Heilkräfte stecken, die von vielen unterschätzt werden, so müssen doch auch die Grenzen der Machbarkeit betont werden: Krankheiten, bei denen ein mechanisches Problem im Vordergrund steht – z.B. Knochenbruch, Darmverschluss, Blinddarmdurchbruch, angeborene Missbildung etc. – benötigen auch eine mechanische, also oft operative Therapie; die Homöopathie kann in solchen Situationen nur symptomatisch, z.B. zur Schmerzbekämpfung, eingesetzt werden. Ist eine Erkrankung einmal so weit fortgeschritten, dass Organe zerstört sind, dann kann mit homöopathischen Arzneien ebenfalls nicht mehr oder nur mehr symptomatisch geholfen werden; ein vollständiges Wiederherstellen der Funktion dieses Organs ist dann mit keiner Therapie mehr möglich. Dies gilt z.B. für die jugendliche Zuckerkrankheit, aber auch für fortgeschrittene Stadien von Krebserkrankungen, Leberzirrhose oder Herzschwäche. Eine wirkliche Heilung durch Homöopathie ist also nur möglich, solange nur die Funktion des betroffenen Organes beeinträchtigt ist und eine größere Zellzerstörung noch nicht stattgefunden hat. |