Verlauf der Heilung - "Hering´sche
Regel"
Im Laufe der homöopathischen Behandlung kommt es unter der
richtigen Arznei (den richtigen Arzneien) zu einer
allmählichen Besserung der vorher bestehenden Beschwerden,
wenn diese heilbar sind.
Im Normalfall bessern sich nicht alle Beschwerden
zugleich, sondern in einer bestimmten Reihenfolge, die
nicht zufällig ist, sondern einer Gesetzmäßigkeit folgt:
Diese Gesetzmäßigkeit nennt man in der Homöopathie die
"HERING´SCHE REGEL" (nach dem bekannten
deutsch-amerikanischen Homöopathen Constantin Hering, der
im 19. Jahrhundert lebte). Sie besagt, dass sich die
Symptome in folgender Reihenfolge bessern:
von innen nach außen: Dies
ist der wichtigste der drei Punkte; er besagt, dass die
Heilung immer zuerst "innen" beginnt, d.h. z.B.: Es geht
Ihnen 3 Monate nach der Einnahme psychisch und bezüglich
Schlaf schon besser, aber Fieberblasen / Ausfluss /
Schuppenflechte oder ähnliche Beschwerden, wegen denen Sie
u.U. eigentlich zum Homöopathen gekommen sind, sind noch
unverändert. Diese betreffen Organe, die weiter "außen"
liegen und brauchen länger bis zur Heilung, d.h. die
Besserung dieser Beschwerden braucht einfach nur noch
etwas Zeit.
Wichtig: Wenn es bezüglich der Symptome, die sich schon
gebessert haben (z.B.: Stimmung, Schlaf), wieder zu einer
Verschlimmerung kommt, müssen Sie sich unbedingt bei Ihrem
Homöopathen melden und den für später vereinbarten Termin
vorverschieben: wahrscheinlich ist dann eine neuerliche
Arzneigabe nötig.
Es kann auch sein, dass die Beschwerden eines "inneren"
Organes (z.B.: Asthma) besser werden im Laufe der
homöopathischen Behandlung, dafür aber noch nie da
gewesene Beschwerden eines “äußeren” Organes (z.B.:
Hautausschlag) auftreten. Das bedeutet, dass die Krankheit
sich zunehmend von innen nach außen verlagert und man nur
abwarten muss, bis auch der Hautausschlag (von selbst)
wieder verschwindet. Man darf gegen so einen Ausschlag
kein Kortison oder andere unterdrückende Salben verwenden,
da sich die Krankheit sonst wieder "nach innen schlägt"
und z.B. das Asthma wieder stärker wird.
von oben nach unten: Das gilt v.a. für
Hauterkrankungen, die den ganzen Körper betreffen (z.B.:
Schuppenflechte): Sie verschwinden z.B. im Gesicht zuerst,
dann auf den Armen, zuletzt auf den Beinen.
in der umgekehrten Reihenfolge des Auftretens: Das
bedeutet, dass Beschwerden, die Sie erst 1 Jahr vor der
homöopathischen Behandlung bekamen, schneller besser
werden als Symptome, unter denen Sie seit 15 Jahren
leiden. Unter der homöopathischen Behandlung treten auch
häufig alte Symptome, d.h. Beschwerden, die Sie u.U. vor
Jahren einmal hatten, vorübergehend wieder auf. Auch
dagegen sollte nichts unternommen werden – diese Symptome
verschwinden meist wieder von selbst. Wenn sie jedoch sehr
belastend für Sie sind, setzen Sie sich bitte mit Ihrem
Homöopathen in Verbindung. Warum diese Beschwerden
wiederkommen, kann man sich so vorstellen: Man ist
irgendwann von der Gesundheit in Richtung Krankheit
"abgezweigt" und macht dann mehrere "Krankheitsstationen"
durch (z.B.: 3 Jahre Neurodermitis vom 15.-18. Lebensjahr,
10 Jahre Migräne ab 25, Asthma mit 38 Jahren. Wenn man
dann mit 40 Jahren die richtige homöopathische Behandlung
bekommt, dann werden unter dieser Therapie die Migräne und
die Neurodermitis vorübergehend wiederkommen, weil man
durch die Behandlung sozusagen im Rückwärtsgang wieder
dorthin zurück muss, wo man "falsch" in Richtung Krankheit
"abgezweigt" ist.
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